Michaela Faber • 16. Mai 2025

Warum du träumst und wie du deine Träume deutest



Im Schlaf spricht dein Unterbewusstsein mit dir! 

Heute morgen um kurz vor 8 hat bei mir das Telefon geklingelt. Am anderen Ende der Leitung war eine Kursteilnehmern von mir. Sie hatte einen heftigen Traum und brauchte Hilfe bei der Interpretation. In dem Traum war sie plötzlich taub und blind, was sie sehr verstört hat. 

Träume können wahre Fundgruben sein, wenn es darum geht mit der eigenen Psyche zu arbeiten, Blockaden zu verstehen, Lebensthemen klarer zu bekommen, Lösungswege präsentiert zu bekommen oder auch einfach um etwas zu verarbeiten, was dich unterbewusst beschäftigt.

Träume sind so alt wie die Menschheit. Weltweit kannst du in unterschiedlichsten Kulturen Hinweise darauf finden, dass ihnen schon immer besondere Bedeutung zugemessen wurde. Aus ihnen wurden göttliche Botschaften gelesen, Prophezeiungen erstellt oder sie wurden als Hinweise des Schattenselbst gedeutet.

Was ich besonders an meinen eigene Träumen liebe ist, dass sie mir immer wieder als wertvolle Wegweiser zur Seite stehen. Manchmal sind sie wie Richtungspfeile oder sie zeigen mir an, dass ich ein Thema erfolgreich gelöst habe. Sie machen mich auf Gefühle oder Emotionen aufmerksam, die mich blockieren oder zeigen mir Schattenanteile, die mich unbewusst blockieren.

Träume sind die Symbolsprache deiner unbewussten Anteile

Wenn du schläfst passieren faszinierende Dinge in deinem Gehirn. Es arbeitet weiter, allerdings ohne den Filter deines Bewusstseins. Wissenschaftler haben festgestellt, dass im oberen Hirnstamm zufällige Erregungsmuster produziert werden, die das Gehirn versucht zu sinnvolle Informationen zu ordnen. So entstehen laut Wissenschaftlern die Trauminhalte. Das erklärt warum Träume manchmal so bizarr sind. Warum das Gehirn dies tut vermutet man zwar, weiß es aber nicht genau.

Psychoanalytiker wie Carl Jung haben vor vielen Jahren entdeckt, dass Träume eine Art Symbolsprache darstellen. Man kann in Träumen individuelle Symbole ebenso aber auch kulturübergreifende Symbole finden. So ging er davon aus, dass Wasser ein Symbol für das Unbewusste ist. Wenn ich an meine Träume denke und an die meiner Klienten, kann ich das auch tatsächlich bestätigen. Immer wenn Wasser im Traum mit aufgetaucht ist, habe ich bei der anschließenden Interpretation so gut wie immer Hinweise auf unbewusste Emotionen, Gefühle oder verdrängte Inhalte bekommen.  

Worum geht es in der Traumdeutung?

In erster Linie ist Traumdeutung eine Selbsterforschung. Wenn ich von einer Schlange träume, die sich in den eigenen Schwanz beißt, hat dieses Symbol für mich als Psychologin eine andere Bedeutung als für eine Schamanin oder einen Chemiker. Um zu verstehen was ein Symbol für dich bedeutet, schaust du was du damit assoziierst. Um bei dem Beispiel der Schlange zu bleiben fragst du dich: 

Was bedeutet eine Schlange für mich?
Welches Gefühl löst sie in mir aus?
Wo in meinem Leben habe ich ähnliche Gefühle?
In welchem Zusammenhang ist die Schlange mir im Traum begegnet und wie habe ich mich in der Begegnung gefühlt. 

Für Chemiker kann eine Schlange die sich in den Schwanz beißt eine molekulare Struktur symbolisieren, für eine Schamanin vielleicht der Hinweis auf eine Medizin oder ein Ritual sein, für mich als Psychologin vielleicht die Weiblichkeit repräsentieren und auf ein Thema hindeuten, bei dem ich mich im Kreis drehe. 

Denke dran, deine Träume sprechen oft in Metaphern über deine Lebenssituation, über ungelöste Konflikte oder unerfüllte Bedürfnisse oder geben dir Hinweise auf etwas, was stattfinden wird.

Wie kannst du anfangen mit deinen Träumen zu arbeiten?

Schreibe dir deine Träume so detailliert wie möglich auf. Es kann hilfreich sein ein Traumtagebuch mit Stift am Bett liegen zu haben. Am besten funktioniert es, wenn du dir deinen Traum direkt nach dem Aufwachen aufschreibst. Dann schaust du dir alle Einzelheiten an erstellst eine Liste (so mache ich das zumindest) mit den Details. 

Ich habe zum Beispiel mal geträumt, dass ich mit einem Laster auf einer Landstraße fahre und zu klein bin um an die Pedale zu kommen. Neben mir saß im Traum mein Vater, der das Lenkrad nicht übernommen hat. Ich hatte Angst richtig Gas zu geben, weil ich blind fahren musste, da ich nicht über das Armaturenbrett schauen konnte, wenn ich auf das Gaspedal trat. Um den Traum aufzuschlüsseln habe ich mir eine Liste erstellt:

Bedeutung: 
Lastwagen - Das ist zu groß für mich, zu laut, zu wuchtig, aber ich brauche ihn um voranzukommen
Landstraße - Sicherer als in der Stadt, Freiheit, Verbindung zur Natur
Vater - Trauer - mein Vater ist gestorben als ich 8 Jahre alt war, Gefühl der Überforderung mit der Situation, mir fehlt Unterstützung und ich fühle alleine gelassen und habe Angst davor etwas falsch zu machen, da ich nicht sehen kann wo es hingeht. 

So fing meine Traumanalyse an. Ich bin nach und nach durch Fragen tiefer gegangen, bis ich den Traum komplett verstanden hatte. Es ging damals um meine Partnerschaft und die Symbole haben mich auf all das hingewiesen, was ich mir nicht eingestehen wollte. Das Gefühl alleine mit allem zu sein, die Überforderung in der Beziehung, die mangelnde Unterstützung, die Illusion dass ich diesen Mann an meiner Seite brauchte. Alles in allem war dieser Traum der Anfang vom Ende meiner damaligen Beziehung. 

Hast du Fragen zu deinen Träumen, dann schreibe mir: fraufaber@fraufaber.de

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